Risiko Kalziumtabletten!

In einer groß angelegten deutschen Studie, die im Fachjournal „heart“ veröffentlicht wurde, konnte der Nachweis erbracht werden, dass die Einnahme von Kalziumtabletten das Herzinfarktrisiko verdoppelt. Als Ursache wird ein kurzfristig zu hoher Kalziumspiegel im Blut nach der Tabletteneinnahme vermutet. Gleichzeitig wird die Schutzwirkung gegen Osteoporose geringer eingeschätzt als bisher angenommen. Im Gegensatz dazu zeigte die Studie weiterhin, dass durch die Einnahme von Kalzium über die natürliche Nahrung das Infarktrisiko um ein Drittel gesenkt werden kann. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 800 mg, z. B. würden bereits täglich 70g Emmenthaler Käse ausreichen, um die empfohlene Tagesdosis zu erreichen. Gleichzeitig ist zu erwähnen, dass Phosphat und Oxalsäure die Einlagerung von Kalzium in die Knochen verhindern.

Kalziumtabletten werden als ergänzendes Standartmedikament in der Osteoporoseprävention eingesetzt. Vor diesem Hintergrund sollten Patienten mit einer bestehenden Osteoporose-Therapie mit ihrem behandelnden Arzt über die Möglichkeiten sprechen, wie die Zufuhr von Kalzium über die Nahrung optimiert werden kann. Nach diesen Erkenntnissen ist von einer dauerhaften Kalziumeinnahme als Nahrungsergänzungsmittel abzuraten.

Quelle: „Associations of dietary calcium intake and calcium supplementation with myocardial infarction and stroke risk and overall cardiovascular mortality in the Heidelberg cohort of the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition study (EPIC-Heidelberg)“, Kuanrong Li et al.; Heart, DOI: 10.1136/heartjnl-2011-301345